Wann Livestreaming sinnvoll ist und welche Plattformen sich dazu eignen, um Ihr Event zu promoten, beleuchten wir anhand von 5 Beispielen.

Livestreaming ist dank der jüngsten Features, die Facebook und Co. für ihre Nutzer bereithalten, für jedermann zum Kinderspiel geworden. Podiumsdiskussionen mit der Möglichkeit, live Fragen zu stellen, und Konzertmitschnitte sind nur zwei der Varianten, die uns immer häufiger begegnen.

Grund genug also, dass auch Sie als Veranstalter über die Möglichkeiten nachdenken sollten, die Livestreaming für ihr Event bietet. Zumal die technischen Hürden für Live-Videos so niedrig wie noch nie sind.

Wann Livestreams sinnvoll sind und welche Plattformen Sie nutzen können, um Ihr Event für die ganze Welt erlebbar zu machen, beleuchten wir in diesem Blogbeitrag.

Was ist Livestreaming überhaupt?

Der Grundgedanke beim Livestreaming folgt jenem von Direktübertragungen im Fernsehen: Von einem Event wird zeitgleich mit dem Event berichtet. Denkbar ist jede Art von Veranstaltung – angefangen von einem Sportevent über Konzerte bis zur Amtseinführung des neuen Staatspräsidenten.

Während es in der Vergangenheit für derartige Live-Übertragungen ein Großaufgebot an Technik brauchte, hat das Internetzeitalter die Hürden herabgesetzt. Livestreams von Sportevents gibt es schon länger auf diversen Webseiten, und inzwischen kann dank verschiedener Tools sogar jeder von uns sein eigenes kleines Event für alle Welt erlebbar machen.

Event Livestreaming
Klappe und Action: Livestreaming ist leichter als man denkt!

Das Prinzip ist simpel: Ein Nutzer produziert ein Video und sendet es live – und jeder interessierte Nutzer der Plattform, auf der das Video übertragen wird, kann sich zuschalten.

Die Livestreamings per Internet gehen dabei oft noch einen Schritt weiter als klassische Livestreams. Der Zuschauer wird nicht mehr nur zum Konsumenten, sondern zum Akteur. Über Chat- und Kommentarfunktionen kann er sich selbst in Debatten, z. B. in Podiumsdiskussionen einbringen und seine Fragen stellen. So als wäre er wirklich live dabei.

Wann ist Livestreaming sinnvoll?

Wie bei allen Inhalten, die Sie veröffentlichen, sollten Sie sich auch bei einem geplanten Livestream die Frage stellen: Wen interessiert’s?

Das klingt jetzt hart, aber nicht jede Veranstaltung zieht die Zuschauer magisch an. Die Mitgliederversammlung des Einzelhändlerverbandes live zu streamen bringt eher nicht so viel. Die Mitglieder sind vermutlich eh vor Ort – und dass sich darüber hinaus noch ausreichend viele Menschen für die besprochenen Inhalte interessieren, ist unwahrscheinlich.

Mit Streams Nutzer auf der ganzen Welt einbinden

Bei Fachtagungen und Konferenzen sieht das schon anders aus. Forscher, Partner oder Interessierte finden sich weltweit und können oft schon aus Entfernungsgründen nicht vor Ort daran teilnehmen. Livestreams finden also schnell ein größeres Publikum.

Infografik Event Technologie
Live-Interaktion ist aktuell der größte Technologie-Trend

Eine Frage, die Veranstalter dabei immer wieder umtreibt, ist jene nach der Online-Konkurrenz für das Offline-Event. Wenn etwas im Internet frei verfügbar ist, warum sollten dann in der Realität noch Leute teilnehmen?

Mit Online-Streams Lust auf Offline-Event machen

Eine Umfrage unter Konzertbesuchern in den USA hat dafür Entwarnung gegeben – und sogar Mut gemacht, vermehrt auf Livestreaming zu setzen. Drei von vier der 1000 Befragten gaben nämlich an, dass sich die Wahrscheinlichkeit, sich ein Ticket für ein Konzert zu kaufen, erhöht, wenn sie vorher einen Mitschnitt der Band gesehen haben.

Vermutlich lässt sich das auch auf andere Bereiche übertragen. Ein Whisky-Experte, der eine seiner Verkostungen – zumindest in Teilen – live im Netz überträgt, dürfte den Zuschauern damit auch Appetit machen, selbst einmal bei einem derartigen Event vorbeizuschauen.

5 Tools für Livestreams von Ihren Events

Dank der sozialen Medien ist es heutzutage kein Problem mehr, Livestreamings zu erstellen. Statt teurer Kameraausrüstung und Übertragungstechnik braucht es inzwischen nicht mehr viel mehr als ein Smartphone, eine Internetverbindung und ein bisschen Ahnung von Einstellungen und Bildwirkung.

Infografik Livestreaming Nutzung
Die am häufigsten genutzten Livestreaming-Plattformen (Stand: Nov. 2016)

Für das Broadcasting zeichnen sich dann Tools verantwortlich, die für eine riesige Anzahl von Nutzern frei zugänglich sind – und somit ein erormes Potenzial versprechen, um viele Zuschauer zu erreichen.

Youtube Live

Auf Youtube lassen sich nicht mehr nur Videos veröffentlichen, die in sich bereits abgeschlossen sind, sondern auch Livestreamings platzieren. Mit Youtube Live ist das ganz einfach. Für einfache Videos gibt es die Youtube-App, über die Übertragungen mittels des eigenen Smartphones möglich sind. Aufwändigere Produktionen, die bei einem professionellen Event natürlich anzuraten sind, können über die Creator-Studio-Tools erstellt und hochgeladen werden. Wie das alles im Einzelnen technisch geht, erklärt Youtube in seiner Einführung in Livestreaming.

Youtube bietet dabei einige Features an. So können Sie auf Kommentare der User direkt live antworten, was einen Dialog zwischen Ihnen und Ihren Zuschauern ermöglicht. Zudem können Sie für Ihren Stream auch zwischen live und zeitversetzt wählen – zum Beispiel dann, wenn Sie erst noch einmal über das Video drüberschauen wollen.

In punkto Werbung hilft Youtube ebenfalls gern: zum Einen mit ein paar Tipps, wie Sie Ihr eigenes Live-Event geschickt platzieren, um viele Zuschauer anzulocken, und zum Anderen mit Möglichkeiten, das eigene Live-Event auch noch zu monetarisieren.

Facebook

Facebook ist aktuell der Platzhirsch in Sachen Livestreaming – was durchaus überrascht, da Youtube eigentlich von Haus aus als Videoplattform bekannt ist.

Schaut man sich die Funktionalität und die Reichweite von Facebook an, gleicht es aber schon weniger einem Wunder, dass Facebook Live so erfolgreich ist. Hier sind einige der aus unserer Sicht wichtigsten Features:

  • Videostreamings von bis zu 90 Minuten Länge am Stück sind möglich.
  • Per Einladefunktion erfahren Nutzer 24 Stunden vorher vom Livestream.

  • Kommentare von Zuschauern können live beantwortet werden.

  • Beendete Live-Videos stehen weiter zur Verfügung und können auch nach dem Event angeschaut werden.

Für Videostreamings von professionellen Events wie Produktpräsentationen, Vorträgen oder Kulturveranstaltungen ist Facebook dabei bestens geeignet.

Instagram

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Über Instagram Stories bietet Instagram seit einer Weile auch eine Livestreaming-Funktion an. Wie erfolgreich diese sein wird, lässt sich aktuell noch nicht vorhersagen.

In einem wichtigen Punkt unterscheidet sich Instagram Live von anderen Live-Angeboten wie jenem von Facebook. Die Live-Streams sind bei Instagram tatsächlich nur dann verfügbar, so lange die Übertragung dauert. Danach verschwindet das Video von der Plattform und ist für User, die das Live-Event verpasst haben, nicht mehr sichtbar. Das erinnert stark an Snapchat.

Für Ihr Event bedeutet das mehrerlei: Zum Einen können Online-Teilnehmer genau wie Offline-Gäste nur zu einem bestimmten Zeitpunkt mitmachen – eine Bevorteilung einer Gruppe ist also ausgeschlossen. Allerdings bedeutet das, dass Sie online Ihren Livestream auch gut bewerben müssen. Sonst schaut niemand zu. Zwar sieht Instagram eine Benachrichtigungsfunktion ähnlich der von Facebook vor, doch sollte man sich nicht allein auf diese verlassen.

Google Hangouts on Air

Wer über Google Hangouts On Air Live-Content zeigen will, braucht zunächst erst einmal einen Youtube-Kanal. Über diesen läuft dann die Übertragung.

Aber worin liegt denn dann der Vorteil von Hangouts On Air gegenüber Youtube Live?

Ganz einfach: Hangouts On Air gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihren Livestream über verschiedene Wege zu veröffentlichen – zum Beispiel auch eingebettet in Ihre Homepage. Vorteil: Ihr Event wird direkt mit Ihrer Marke verbunden, was bei Livestreamings über Facebook, Youtube und Instagram sonst so nicht gegeben ist.

Technisch kompliziert ist das Ganze auch nicht. Google selbst gibt auf der Youtube-Hilfeseite eine einfache Anleitung, wir empfehlen die etwas ausführlichere des SocialMediaExaminers.

Weitere Tools

Neben den großen Anbietern strömen auch eine ganze Reihe kleiner Start-ups auf den Markt, die mit Livestreaming-Applikationen aufwarten. Einige der Tools sind kostenlos und können gerade für Corporate Events eine Alternative zu den Global Playern darstellen.

XSplit ist einer dieser Anbieter, der neben einer Bezahl- auch eine Kostenlos-Variante bereithält. Neben der Videoerstellung und dem Broadcasting ist auch eine Chat-Funktion wie bei Facebook und Co integriert.

Vielversprechend ist auch das schwedische Start-up Bambuser. Über ein simples Hashtag-System werden Ihre Inhalte unters Volk gestreut. Das Ganze funktioniert ähnlich wie bei YouNow, einem anderen Anbieter. Über das Portal können Videostreaming-Angebote produziert und gestreut werden.

Fazit

Texte wie bei Twitter, Fotos wie bei Instagram, Videos wie bei Youtube: Das alles wird mehr und mehr getoppt durch die Möglichkeit, Nutzer gleich komplett live an Events teilnehmen zu lassen. Videostreamings sind so einfach wie nie zu produzieren und erreichen immer größere Zuschauergruppen.

Für Ihr Eventmarketing bietet das unglaubliche Möglichkeiten. Interessenten, die an weit entfernten Orten leben, können Ihr Event live übers Internet verfolgen. Ausverkaufte Events werden größeren Zielgruppen zugänglich gemacht. Und nicht zuletzt zeigt sich in der Praxis, dass Online-Livestreams ein hervorragendes Marketinginstrument sind, um Teilnehmer für „echte“ Events in der Realität zu gewinnen.

Am Ende ist es ganz einfach: Probieren Sie es doch zum Beispiel über Facebook für Ihr nächstes Event mal aus.